Geben auch als Models eine gute Figur ab (v.l.): Hendrik Streek, Richy Müller, Martin Semmelrogge, Katharina Bauer und Kena Amoa. Fotos: Enrico Sauda

Oft verschoben, endlich über die Bühne gegangen: Am Wochenende stieg die Gala zur Aktion „Kleider machen Leute“ im Kempinski-Hotel. „Snap“-Sängerin Penny Ford und Rapper A.K. Swift, heizten ein. Thomas Ranft, Wettermann des Hessischen Rundfunks, moderierte und sammelte Spenden ein, und die Vip-Models Virologe Hendrik Streek, die Schauspieler Martin Semmelrogge, unter anderem bekannt durch den Film „Das Boot“, und Richy Müller, der im Stuttgart-“Tatort“ mitspielt, Stabhochspringerin Katharina Bauer und Moderator Kena Amoa schritten in drei Outfits über den Laufsteg.

Aber der Hingucker des Abends war Osman Göverim in seinem Chewbacca-Kostüm. Denn darum geht’s bei „Kleider Magen Leute“: Menschen, die sonst nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, ohne die aber eine Metropole nicht funktionieren würde, in den Mittelpunkt zu rücken. Dazu werden sie erst in ihrer Arbeitskluft und später im schicken Görner-Maßanzug fotografiert. Dieses Mal unter dem Motto „Coronahelden“. Und schließlich präsentieren sie sich auf dem Catwalk.

Amoa hat’s Spaß gemacht. Spitzensportlerin Bauer fungierte später als Glücksfee bei der Auslosung der Tombola. Müller fand’s aufregend auf dem Catwalk und meinte, er sehe aus „wie in Gold gegossen“. Er habe versucht, drei verschiedene Gangarten zu zeigen. „Aber ob mich jemand als Model engagieren würde, das bezweifle ich“, scherzte Müller, der momentan gut beschäftigt ist. „Die Filmbranche hat geboomt wie noch nie nach dem ersten Lockdown“, berichtet der Mime, der auf dem Sprung nach Stuttgart war, wo er am Theater spielt. Später stehen „Tatort“-Drehs auf dem Programm. Semmelrogge sagte, er denke noch lange nicht ans Aufhören, sondern freue sich, dass er immer noch spielen könne – zu sehen sei er demnächst beim RTL-Fernseh-Event „Die Passion“ als Barnabas – und Streek verriet, dass er schon mal gemodelt hat, während seines Studiums. „Ich versuche, immer gut gekleidet zu sein, aber er ist mein Style-Berater“, sagte Streek und schaute zu seinem Mann Paul Zumbeil, der mit dem Outfit sehr zufrieden war. Dass er mitlaufen würde, sei nicht sofort klar gewesen. Im Gegenteil. „Ich hatte erst abgesagt, weil ich dachte, es wäre nicht das Richtige“, so Streek. „Aber dann fand ich es doch gut, weil es für einen guten Zweck ist und ich einen Beitrag leisten kann für die Gesellschaft.“ Auf dem Laufsteg zog er sich beim ersten Gang eine Maske über, „um zu zeigen, dass auch eine Maske stylisch sein kann, zum Anzug passt und auch als kleiner Appell an die Eigenverantwortung, wenn man in einer Situation ist, in der man das Gefühl hat, es könnte Übertragung geben“. Streek warnt: „Das Thema ist noch nicht vorbei.“

Oliver Schwebel, Chef der Wirtschaftsförderung, nutzte den Abend, um für die Mainmetropole als Modestandort zu werben und kündigte eine „wirklich große Frankfurt Fashion Week“ an. „Mit ganz vielen Veranstaltungen, die in der Stadt stattfinden. Es wird sensationell. Wir zeigen, dass Frankfurt Mode kann.“

13800 Euro für LEBERECHT

Und: Für die Leberechtstiftung unserer Zeitung kamen 13 800 Euro zusammen. Klar, dass die Macher – Herrenmaßschneider Stephan Görner und PR-Spezialist Sven Müller – zufrieden strahlten. Nicht mit dabei an diesem Abend war der Dritte im Bunde, Fotograf Manuel Dorn. Der war an die ukrainische Grenze gefahren und lieferte dort Hilfsgüter ab.

„Wir planen in diesem Jahr weitere Spielplatzprojekte umzusetzen. Im Hafenpark hinter der Europäischen Zentralbank soll ein Rollikarussell installiert werden, integrative Spielgeräte sind auch geplant im Günthersburgpark, der Fritz-Tarnow-Straße, der Frankenallee, dem Piratenspielplatz Riedberg und in der Alten Fasanerie in Hanau“, sagt Astrid Kopp vom Beirat der Leberecht-stiftung. „Ein anderes Projekt in diesem Jahr ist es, einige integrativ arbeitende Kitas in unserem Aktionsgebiet zwischen Gießen und Offenbach, Limburg und Dieburg, Frankfurt und Bad Homburg mit Daumenkino-Sets des Frankfurter Start-ups ,Talking Hands’ auszustatten. Die Daumenkinos helfen Kindern, die Gebärdensprache zu lernen“, so Astrid Kopp weiter.

Unterstützung für Save the Children

„Wir sind froh, dass wir in den vergangenen Jahren 150 000 Euro für die Leberechtstiftung eingespielt haben“, sagte Müller bei der Eröffnung der sechsten Edition der Gala. Jetzt sind’s mehr als 160 000 Euro. „Gemeinsam mit der Leberechtstiftung haben wir uns entschlossen, dass wir ,Save the Children’ unterstützen“, so Müller weiter. So gingen 9200 Euro an diese internationale Nichtregierungsorganisation, die geflüchteten ukrainischen Mädchen und Jungen hilft. Enrico Sauda