Eine stolze Spendensumme kommt bei der Gala „Kleider machen Leute“ zusammen. Darüber freuen sich (von links) Bernd Ottensmann, Moderatorin Evren Gezer, Sven Müller, Astrid Kopp, Oliver Gundl, Peter Strauch, Bianca Haag und Stephan Görner. Foto:  Enrico Sauda

Anerkennung, Wertschätzung und Respekt gegenüber Menschen und deren Berufen: Darum geht es den drei Machern der Initiative „Kleider machen Leute“. Am 2. November stieg die Charity-Gala im Kempinski in Gravenbruch  – und brachte 35 000 Euro für LEBERECHT.

 

Es ist eine Nacht der Emotionen. Glück, Lampenfieber, Trauer und Gaumenfreuden liegen bei der fünften Ausgabe der Gala der Kampagne „Kleider machen Leute“ nahe beieinander. In der Nobelherberge Kempinski-Hotel Gravenbruch feierten 300 Gala-Gäste für den guten Zweck: die Leberecht-Stiftung.

Und darum geht’s: Ein Jahr lang rücken PR-Fachmann Sven Müller und Männermodemacher Stephan Görner mit dem Fotografen Daniel Baldus Frauen und Männer in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, die sonst das Rampenlicht nicht gewohnt sind. Sie stecken Kanalarbeiter, Landschaftsgärtner, Feuerwehrleute, oder Mechatroniker, Metzger oder Berufskraftfahrer – also Menschen, ohne die eine Metropole wie Frankfurt nicht funktioniert – in feinen Zwirn und lichten sie ab.

Amateur- und Promi-Models

Aus den Fotos machen sie einen Kalender. Und mehr noch: Aus den Fotomodels werden Laufstegmodels, die am Gala-Abend in ihren neuen Görner-Anzüge vor den Besuchern über den Catwalk schreiten. Dabei lassen sie die „Kleider
machen Leute“-Macher die „Amateurmodels“ nicht allein, sondern stellen ihnen prominente Unterstützung zur Seite. In diesem Jahr waren das Sven Ottke, einst Profiboxer und Weltmeister, das schwedische männliche Top-Model Marcus Schenkenberg, CDU-Politiker Philipp Amthor, Heiner Brand, Handballweltmeister als Spieler und als Trainer, sowie Schriftstellerin, Moderatorin und Mutter Laura Karasek. Jene räumt ein: Hosenanzüge seien nicht ihr Ding. Selbst als sie noch als Rechtsanwältin in einer Großkanzlei arbeitete nicht. „Mein Chef nannte meine Outfits damals experimentierfreudig – ich habe das mal als Kompliment aufgefasst.“ Doch für die gute Sache zog Karasek gleich drei verschiedene an.

In den vergangenen fünf Jahren sind bereits ungefähr 120 000 Euro zusammengekommen, die Görner und Müller der Leberecht-Stiftung spendeten. „Wir möchten in diesem Jahr die 150 000-Euro-Grenze knacken“, sagte Sven Müller zu Beginn des Abends, der zu einer rauschenden Galanacht geraten sollten. Die Leberecht-Stiftung unterstützt mit dem Geld benachteiligte und bedürftige Mädchen und Jungen – und das seit 70 Jahren. Etwa einen Außenaufzug für Sabrina oder ein behindertengerechtes Auto für Ena.

Therapie in USA unterstützt

Bei der jüngsten Gala präsentierten Bianca Haag und Astrid Kopp von der Leberecht-Stiftung den Fall der sechsjährigen Rayhana und ihres vierjährigen Bruders Amir. Beide leiden an einer unheilvollen und unheilbaren Krankheit, von der weltweit 15 Mädchen und Jungen betroffen sind: Kinderdemenz. „Sie vergessen zu laufen, zu sprechen und irgendwann auch zu atmen“, erzählte deren Mutter in einem Video, das an eine Leinwand projiziert
wurde. Für eine Gentherapie muss die Familie in die USA. „Wir unterstützen den Aufenthalt finanziell und auch den nötigen
Folgeaufenthalt in Slowenien“, erklärte
Astrid Kopp. Zwar sei es nicht möglich, die Geschwister zu heilen, aber vielleicht könne sich der Verlauf verlangsamen lassen.

„Es geht uns darum, diesen und allen
Kinder, die wir unterstützen, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, schilderte Bianca Haag eine der Motivationen. Ein sehr breites Lächeln ins Gesicht zauberte den Leberecht-Damen die diesjährige Spendensumme: 35 000 Euro – auch Dank einer Spende in Höhe von 10 000 Euro von Peter Strauch und Oliver
Grundl von der Strassheimer-Stiftung
aus Usingen. Damit haben Baldus, Görner und Müller ihr gestecktes Ziel nicht nur erreicht, sondern sogar noch übertroffen.

Enrico Sauda

 

 

 

Eine stolze Spendensumme kommt bei der Gala „Kleider machen Leute“ zusammen. Darüber freuen sich (von links) Bernd Ottensmann, Moderatorin Evren Gezer, Sven Müller, Astrid Kopp, Oliver Gundl, Peter Strauch, Bianca Haag und Stephan Görner. Foto:  Enrico Sauda

Anerkennung, Wertschätzung und Respekt gegenüber Menschen und deren Berufen: Darum geht es den drei Machern der Initiative „Kleider machen Leute“. Am 2. November steigt die Charity-Gala im Kempinski in Gravenbruch wieder – gespendet wird im Anschluss an LEBERECHT.

 

Maßschneider Stephan Görner, Medien-Experte Sven Müller und Fotograf Daniel Baldus setzen Menschen mit außergewöhnlichen Berufen, ohne die eine Stadt nicht funktionieren würde, ins richtige Licht – und rücken sie somit in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Denn dabei handelt es sich nicht um Frauen und Männer, die bei ihren Jobs Anzüge tragen, sondern Arbeitskluft überziehen.

Für „Kleider machen Leute“ schlüpfen sie aber in feinen Zwirn – den ihnen Stephan Görner spendiert. Und nicht nur fürs Foto, denn die Klamotten dürfen die Fotomodels behalten. Und sie zeigen sie auch live auf dem Laufsteg. Die drei Macher feiern seit 2015 (Baldus allerdings erst seit vergangenem Jahr. Er löste den Fotografen Nikita Kulikov ab) groß und großzügig.

Feuerwehrfrau wird zum Model

Diesmal steigt die Sause am 2. November. In der Nobelherberge Kempinski in Gravenbruch werden die neu Eingekleideten bei der Charity-Gala „Kleider machen Leute“ den 300 Ballgästen vorgestellt. Zu den Models gehört auch Katrin Rebell. Die 31-Jährige ist Einsatzleiterin bei der Freiwilligen Feuerwehr in Heusenstamm und die erste Frau in einer Wehrführung im Landkreis Offenbach. Retten, löschen, bergen: Das liegt ihr im Blut, denn auch ihr Vater und ihr Bruder sind bei den Blauröcken. Selbst ihr Freund Mario ist ein Floriansjünger. Für „Kleider machen Leute“ tauschte die Zugführerin ihre schwere, feuerfeste Uniform gegen ein Paisley-Kostüm, einen farbenfrohen Zweireiher aus Samt.

„Wir möchten zeigen, dass es viele Bürgerinnen und Bürger gibt, die neben ihrem Beruf, noch ehrenamtlich tätig sind. Gerade bei der Freiwilligen Feuerwehr ist es wichtig, dass dieses Ehrenamt gewürdigt wird und in Ruhe ausgeübt werden kann“, sagt Schneider Görner. In jüngster Zeit käme es immer wieder zu Übergriffen gegen Rettungssanitäter, Polizisten oder die Feuerwehrleute. „Unverständlich, wie man die Helfer bei ihrem Einsatz für in Not geratene Menschen stören oder behindern kann“, findet Sven Müller.

Bereits 120 000 Euro für LEBERECHT gespendet

Für Katrin Rebell ist ein weiterer Aspekt wichtig: „Wir tragen unsere Uniform mit Stolz. Und ich möchte noch mehr Frauen ermutigen, für dieses spannende Hobby Rock und Hosenanzug in Hitzeschutzanzug und Flammschutzhaube zu tauschen.“ Schon mehr als 120 000 Euro wurden dank der Veranstaltungen die Leberecht Stiftung und damit für hilfsbedürftige Kinder und deren Familien gespendet. Ein abwechslungsreiches Programm erwartet die Ballbesucher. Eintrittskarten kosten 250 Euro – einschließlich Drei-Gang-Candlelight-Dinner, alle Getränke des Abends und Showprogramm. Die Amateurmodels in ihren schicken Stephan- Görner-Kreationen stolzieren nicht alleine über den Laufsteg, sondern werden von prominenten Mitläufern begleitet.

In diesem Jahr sind es: Handballlegende Heiner Brand und der ehemalige Box-Weltmeister Sven Ottke. Dritter im Bund wird Moderator Kena Amoa sein. Bekannt ist er, weil er durch „Exclusiv – Das Starmagazin“ bei RTL führt, wo er seit 2007 als Co-Moderator vor der Kamera steht und fester Bestandteil des Teams um Frauke Ludowig ist. Neben der Modenschau, gutem Essen, erlesenen Weinen und Tanzmusik erwartet die Gäste ein stimmungsvolles Programm mit Entertainer Joe Whitney.

Enrico Sauda